2152-61: Koalition der Planeten
Die Koalition der Planeten ist ein intergouvernementales Bündnis mit einem Schwerpunkt auf einer umfassenden Verteidigungsallianz sowie sich rasch entwickelnden Ansätzen einer Politik- und Wirtschaftsunion zwischen der Vereinigten Erde, Vulkan, dem Andorianischen Imperium und Tellar. Sie nimmt zwischen 2152 und 2154 Gestalt an und wird 2155 zwecks Verabschiedung einer gemeinsamen Charta offiziell gegründet. Die Koalition ist im Irdisch-Romulanischen Krieg zentraler Antagonist des Romulanischen Sternenimperiums, obwohl die Konfrontation zwischen Menschen und Romulanern mit der Zeit ins Zentrum des Geschehens rückt. Da ihre Mitglieder nach Kriegsende die Vereinigte Föderation der Planeten gründen, ist die Koalition in jeder Hinsicht als Vorläuferorganisation anzusehen und dient als Erfahrungsplattform, von der aus sich die neue interstellare Planetenallianz rasch wird entwickeln können.
Menschen führen zusammenNachdem die Vereinigte Erde mit der Enterprise, NX-01, in die Weiten des Alls aufgebrochen war, stellte sie zahlreiche Erstkontakte mit neuen Lebensformen und Welten her. Die Völker aber, mit denen sie wiederkehrend zu tun hatte, waren die untereinander zerstrittenen regionalen Mittelmächte in ihrer Nachbarschaft: Neben den seit dem Ersten Kontakt (2063) bekannten Vulkaniern kam es zwischen 2151 und 2154 zu diversen Begegnungen mit Andorianern und Tellariten.
Captain Jonathan Archer und seiner Mannschaft gelang es, die Konfliktherde zwischen Vulkaniern und Andorianern einerseits (hier ist insbesondere der lang anhaltende Streit um Weytahn/Pan Mokaar zu nennen) und Andorianern und Tellariten andererseits durch geschickte Vermittlung zu entschärfen und eine neue politische Kooperationskultur zu etablieren, bei der die Menschen häufig in die Rolle des Mediators schlüpften. Hinzu kamen zusammenschweißende Erfahrungen zwischen Erde und Andorianern während der Xindi-Krise (2153/54), die Wiederannäherung von Erde und Vulkan infolge der Zweiten vulkanischen Reformation (2154) sowie der vereinte Kampf gegen die romulanische Bedrohung. Spätestens während der Marodeur-Krise (2154) entstand ein gemeinsames Bewusstsein dafür, dass man militärisch zusammenarbeiten musste, um die Versuche des Sternenimperiums, eine Invasion des Alpha-Quadranten vorzubereiten, effektiv vereiteln zu können.
Ein Weltenbündnis entstehtVor dem Hintergrund dieser gemeinsamen Erfahrungen und Einsichten wurde im Januar 2155 eine umfassende Initiative zur Gründung eines Weltenbündnisses gestartet. Zahlreiche Delegationen von rund einem Dutzend Welten im stellaren Umfeld der Erde (darunter etwa Rigel, Denobula, Coridan, Draylax, Tiburon, Xantoras und die Porrima-Zivilisation im Gamma-Virginis-System) wurden nach San Francisco eingeladen, wo der damalige Außenminister Nathan Samuels die Gespräche administrierte. Obwohl die Terra Prime-Krise (2155) die Konferenz überschattete und zum Rückzug mehrerer Welten führte, wohingegen ein anderer Teil in Bezug auf den möglichen Nutzen einer Koalition skeptisch war, erklärten sich Vereinigte Erde, Andorianisches Imperium, Tellar und Vulkan bereit, ein solches Bündnis zu formieren (und damit immerhin die bedeutendsten Akteure in der stellaren Region, die die Chance besaßen, als Vorbilder voranzugehen). Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, mit welchen konkreten Inhalten und Zielsetzungen die Multispezieszusammenarbeit in der Koalition gefüllt werden sollte, doch fest stand eine starke Komponente eines Defensivbündnisses.
Im Laufe der kommenden Monate machte der Zusammenschluss rasche Fortschritte, wobei der Charakter der Verteidigungsunion angesichts der zunehmenden romulanischen Bedrohung konstant und stärker werdend im Vordergrund stand. Trotz anfänglicher Rückschläge, Missverständnisse und Konflikte entdeckten die Alliierten rasch, dass sie zahlreiche Gemeinsamkeiten hatten und verfolgten eine quantitative und qualitative Intensivierung ihres Bündnisses, ohne dabei jedoch eine supranationale Ebene zu gründen. Es kristallisierte sich eine intensive Regierungszusammenarbeit mit regelmäßigen Konsultationen heraus. Das debattierende und die nationalen Regierungen maßgeblich beratende Gremium war der Koalitionsausschuss, in dem namhafte Spitzenbotschafter aus allen Welten zusammenkamen.
Wirtschaftliche, politische und technologische IntegrationIm Oktober 2155 (und damit später als ursprünglich anvisiert) wurde feierlich eine gemeinsame Charta ratifiziert und im Zuge dessen der Gründungsakt der Koalition offiziell begangen (vgl. Roman Into the Fire). Zu diesem Zeitpunkt begann sich die Koalition bereits in überraschendem Tempo aus dem Gerüst einer auf militärische Kooperationsfragen fixierten Allianz zu lösen. Neue Handelsverträge wurden geschlossen, Zollbarrieren teilweise abgebaut und der intergouvernementale Dialog auf diversen Feldern beständig vertieft. Dies war teilweise sogar noch vor dem offiziellen Gründungsakt geschehen.
Um die neue Kooperationskultur symbolisch zu krönen, wurde im Orbit der Erde der Startschuss für die Konstruktion einer neuartigen Raumbasis gegeben, an der Ingenieurcorps aller vier Welten beteiligt waren. Dies würde die Urform jener Raumbasis sein, die später einmal in Sternenbasis 1 und den ersten Vertreter der gewaltigen Ournal-Klasse überführt werden sollte.
Wenige Zeit später gingen die Alliierten mit ihrer Kooperation sogar noch einen gewaltigen Schritt weiter: Unter Federführung des tellariten Schiffserfinders Nirwaag begannen Ingenieure aus der gesamten Koalition an einem neuen, gemeinsamen Schiffsprojekt zu arbeiten, der U.S.S. Essex. Obwohl Fragen des Technologieaustausches zu diesem Zeitpunkt noch strittig waren und mit einer längeren Entwicklungsphase gerechnet wurde, ließen sich alle vier Welten auf das Projekt ein, weil die Chance bestand, dass es eine Eigendynamik entwickelte und die Flotten aller beteiligten Völker bereichern konnte. Die Essex war ein experimenteller Prototyp der späteren Daedalus-Klasse; ihre Entwicklung und Fertigstellung würde bis 2163 in Anspruch nehmen.
Romulanischer Krieg als ZäsurAll diese hoffnungsvollen Entwicklungstendenzen hin zu einer ökonomischen und politischen Union wurden mit dem Ausbruch des Irdisch-Romulanischen Kriegs (2156-60) im Frühjahr 2156 abrupt gestoppt. Ebenfalls unerfüllt blieben Vorhaben, die Koalition um Welten wie Coridan, Denobula, Draylax oder Rigel zu erweitern.
Als sich eine bewaffnete Auseinandersetzung mit den Romulanern nach zahlreichen Invasionsversuchen und Hinterhalten seitens des Imperiums nicht länger aufschieben ließ, erklärte das Bündnis dem Sternenimperium den Krieg und führte zunächst eine erfolgreiche Offensive in romulanischem Grenzgebiet durch. Wenige Monate später allerdings legten innere Turbulenzen und Konflikte die Koalition praktisch lahm, sodass die Situation entstand, dass die Menschen eine Zeitlang nahezu alleine den romulanischen Gegnern die Stirn bieten mussten. In den kommenden Monaten begann sich der Krieg zuungunsten der Koalition zu wenden, und die Gefahr einer Niederlage stieg zeitweilig enorm an. Als die Erde mit dem Rücken zur Wand stand, gelang es Jonathan Archer erneut, den Gemeinschaftsgeist in der Koalition zu beschwören, die internen Probleme (Bürgerkrieg auf Vulkan, erneute Spannungen zwischen Andoria und Tellar) zu beenden und den Zusammenschluss alter Tage wiederzubeleben (vgl. Roman Returning). Auf diese Weise konnte der Krieg in mehreren Etappen bis zum Jahr 2160 gewendet und das Sternenimperium in der Schlacht von Cheron schließlich besiegt werden.
Positive BilanzWelche Bilanz zieht man also für die Koalition? Zuguterletzt, muss man feststellen, waren viele wichtige Aspekte einer Völkerzusammenarbeit bereits in ihr angelegt, die später bei der Gründung der Föderation festgeschrieben wurden. Man erprobte politischen und wirtschaftlichen Austausch, widmete sich erstmals dem gemeinsamen technologischen Transfer; vor allem aber schöpfte man nachhaltiges Vertrauen zueinander, nicht zuletzt durch die gemeinsame Bedrohungs- und Kriegserfahrung. Obwohl die Koalition zwischenzeitig scheiterte, war sie als politisches Konzept ein durchschlagender Erfolg. Sie ebnete den Weg zur Konstituierung einer integrativen politischen Union, bei der man bereit war, den nächsten Schritt zu gehen und nationale Kompetenzen auf eine Gemeinschaftsebene zu übertragen. Somit wurde der 11. Oktober 2161 der Beginn von etwas Neuem, zugleich war es aber auch der Abschluss für die kurze, aber so prägende Ära der Koalition der Planeten. Koalitionsentwicklung im Zeitraffer: Wichtige Stationen
3. Quartal 2152:
2153/54:
2. Quartal 2154:
3. Quartal 2154:
1. Quartal 2155:
3./4. Quartal 2155:
1. Quartal 2156:
2. Quartal 2156:
Referenz
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
layout © by Artphilia Designs 2010 Star Trek Companion Fan-Fiction 2004-heute v.5.0 by Julian Wangler. |