2344: Schlacht von Narendra IIIDie Schlacht von Narendra III fällt in die letzte Phase des so genannten Betreka-Nebel-Zwischenfalls, der in der ersten Hälfte des 24. Jahrhunderts eine verstärkte Interaktion, Konfrontation und Spionageaktivität der Großmächte im Alpha- und Beta-Quadranten (Föderation, Klingonen, Romulaner und Cardassianer) nach sich zieht. 2344 greifen die Romulaner unerwartet die klingonische Kolonie im Narendra-System an. Es ist die erste Handlung des Sternenimperiums auf der interstellaren Bühne nach über dreißig Jahren Abschottung. Die Narendra-Schlacht erneuert nicht nur die Erzfeindschaft zwischen Klingonen und Romulanern, sondern trägt durch das mutige Opfer der U.S.S. Enterprise-C bei der Verteidigung der Kolonie auch zu einer Hinwendung des Reichs zur Föderation und damit zu einer Festigung des Friedens zwischen beiden Mächten bei. Infolgedessen werden die bestehenden Khitomer-Verträge zu einer echten Allianz ausgebaut.
HintergrundDurch den Tomed-Zwischenfall war 2311 ein drohender Krieg zwischen Föderation und Sternenimperium im letzten Moment abgewendet worden. Die Romulaner zogen sich schlagartig hinter ihre Grenzen zurück, was im gesamten Quadranten für große Erleichterung sorgte. Trotzdem trug diese allgemeine Entspannung der Lage nicht automatisch dazu bei, dass sich die Beziehungen der Planetenallianz zur anderen Supermacht, dem Klingonischen Reich, nachhaltig verbesserten. Vielmehr folgte auf die föderationsorientierte Regentschaft von Kanzlerin Azetbur (2293-2315) eine zusehends instabilere Phase in den Beziehungen, in denen der Khitomer-Frieden zwar fortexistierte, Distanz und Misstrauen zwischen beiden Akteuren aber aus einer Reihe verschiedener Gründe wieder wuchsen.
Obwohl das Khitomer-Abkommen unangetastet blieb, gab der Hohe Rat neue Rüstungsprojekte wie die Vor'Cha-Klasse in Auftrag. Zwar konnte ein allzu aggressiver Rüstungswettlauf vermieden werden, doch wuchsen zeitweilig die Spannungen, da der Friedensvertrag und mehrere Zusatzabkommen eigentlich eine Begrenzung neuer Militärprojekte vorgesehen hatten. Parallel zu dieser eher belastenden Entwicklung wurden die inzwischen institutionalisierten Verhandlungsrunden zwischen der Erde und Qo'noS kontinuierlich fortgesetzt. 2343/44 bestand nach vielen kleinen Fortschritten die realistische Aussicht, die Khitomer-Verträge in ein noch umfassenderes Vertragswerk zu überführen, das nicht mehr nur den Frieden zwischen VFP und Klingonenreich regelte, sondern nicht mehr und nicht weniger als der Einstieg in eine vollwertige Allianz darstellte.
Diese Aussicht wurde jedoch vom neuen klingonischen Machthaber, Kanzler Markesh, blockiert. Der populistisch agierende Kanzler ließ nach der Entdeckung und anschließenden Reklamierung eines Planeten, auf dem sich Überreste einer alten klingonischen Kolonie befinden (Persuac IX), einen seit längerem schwelenden Konflikt mit den Cardassianern im Betreka-Nebel (2328-46) eskalieren. Der Föderation gelang es nicht mehr, die beiden Kontrahenten, die sich mit ihren Flotten gegenüberstanden, an den Verhandlungstisch zurückzuholen.
Überfall und OpferGenau in dieser Phase, da die Öffentlichkeit nahezu täglich mit dem Ausbruch eines schrankenlosen Kriegs zwischen Klingonen und Cardassianern rechnete, traten die Romulaner vollkommen unerwartet wieder in Erscheinung. Ohne, dass es im Vorfeld zu einer Kriegserklärung an das Reich gekommen wäre - tatsächlich war ein 2311 geschlossenes Neutralitätsabkommen niemals außer Kraft gesetzt worden -, überfielen sie 2344 mit mehreren schweren Kriegsschiffen die klingonische Kolonie auf Narendra III.
Rückblickend kann vermutet werden, dass dieser Schritt der Romulaner aufs Engste mit dem immer weiter eskalierten Betreka-Nebel-Zwischenfall zusammenhing. Auf Romulus ging man wohl fest davon aus, dass es zeitnah zu einem schwerwiegenden bewaffneten Konflikt zwischen Klingonen und Cardassianern kommen würde, der Qo'noS' Kräfte massiv binden würde. So schien es den Romulanern offenbar ein günstiger Zeitpunkt, um auf Beutezug zu gehen und dem Reich ausgewählte Gebiete abzunehmen. Unter Gesichtspunkten der Inszenierung war diese Aktion nicht zuletzt eine eindrucksvolle Gelegenheit, sich nach jahrzehntelanger Isolation kraftvoll auf der stellarpolitischen Bühne 'zurückzumelden'.
Die veralteten Verteidigungssysteme der klingonischen Kolonie waren dem Ansturm nicht gewachsen. Sofort richtete das Warbird-Geschwader auf Narendra III schwere Verwüstungen an. Den Klingonen blieb nicht viel Zeit, und sie sandten einen allgemeinen Notruf aus. Das einzige Schiff, welches nah genug war, um das Signal durch die romulanischen Störsender zu empfangen, war die U.S.S. Enterprise-C unter Captain Rachel Garrett. In einem selbstlosen Akt führte sie ihr Schiff in den Kampf gegen vier romulanische Kriegsschwalben, um die Kolonie zu schützen. Es schloss sich ein erbittertes und ausgedehntes Gefecht an.
Folgen und BedeutungDie Enterprise wurde bei diesem Einsatz zerstört und vermochte auch Narendra gegen die Übermacht nicht wirkungsvoll zu verteidigen. Mehr als zwanzigtausend Kolonisten verloren ihr Leben. Trotzdem bedeutete ihr Opfer einen tiefgreifenden Wendepunkt für die Beziehungen zwischen Qo'noS und der Erde sowie für die klingonisch-romulanischen Beziehungen. Durch den unprovozierten romulanischen Angriff und das Eingreifen der Enterprise-C wurde das schwelende Misstrauen zwischen Föderation und Klingonen schlagartig aufgebrochen. Zum ersten Mal hatte ein Föderationsschiff Klingonen mit dem Leben seiner Crew verteidigt, und das bis zum bitteren Ende. Die Klingonen erachteten den Einsatz des Sternenflotten-Flaggschiffes als ehrenvolle und brüderliche Tat. Kanzler Markesh erklärte sich daraufhin bereit, die Khitomer-Verträge in der von der VFP angestrebten Weise auszubauen. Zugleich ließ er sich von der Föderationsdiplomatie dazu bewegen, die Konfrontation mit den Cardassianern im Betreka-Nebel vorerst zurückzufahren. Obgleich dieser Konflikt in den Wochen nach dem Narendra-Ereignis noch nicht gelöst war, ergab sich fürs Erste eine Verschnaufpause.
Spätestens nach dem Khitomer-Massaker (2346) zwei Jahre nach der Schlacht von Narendra III bewegten sich Klingonenreich und Planetenallianz mit großen Schritten auf ein festes und dauerhaftes Bündnis zu. Hier konnte der Grundstein gelegt werden für eine Allianz, die, nur unterbrochen durch eine kurze kriegerische Auseinandersetzung (2372/73), rund drei Jahrzehnte später entscheidend für die Rettung des Alpha-Quadranten vor dem Dominion sein würde. Das Romulanische Sternenimperium geriet erneut in eine abseitige, strategisch eher ungünstige Lage und lieferte sich immer wieder Scharmützel und Grenzkämpfe mit den Klingonen. Letztere beendeten in Folge der romulanischen Attacken auf Narendra und Khitomer ihre machtpolitische Konfrontation mit den Cardassianern endgültig und konzentrierten sich, angeführt vom neuen, föderationsfreundlichen Kanzler K'mpec, fortan auf das Sternenimperium. Referenz
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