2266: Neutrale-Zone-ZwischenfallWährend des sogenannten Neutrale-Zone-Zwischenfalls treten die Romulaner nach einhundertjähriger Isolation seit dem Irdisch-Romulanischen Krieg wieder in Erscheinung. Mithilfe eines modernen Kriegsschiffs vernichten sie mehrere Grenzposten der Föderation, können aber schließlich durch das Eingreifen der U.S.S. Enterprise, NCC-1701, gestoppt werden. Der Neutrale-Zone-Zwischenfall bildet den Auftakt für eine knapp fünfzigjährige Phase, in der die Romulaner ins Mächtekonzert des Alpha- und Beta-Quadranten zurückkehren und zunehmend einen Kurs der offenen territorialen Expansion einschlagen.
HintergrundErgebnis des Irdisch-Romulanischen Kriegs war in den 2160er Jahren die vertragliche Festlegung und Einrichtung einer Neutralen Zone (größtenteils auf romulanische Kosten), die fortan einen Puffer zwischen den Territorien der Vereinigten Föderation der Planeten und dem Sternenimperium bildete. Zur Überwachung dieses entmilitarisierten Gürtels wurden Dutzende Außenposten von den Beteiligten auf beiden Seiten der Neutralen Zone eingerichtet, welche im Fall einer Grenzverletzung als Frühwarnsystem fungieren sollten.
Ein ganzes Jahrhundert wurden keinerlei romulanische Aktivitäten mehr gemessen; auch nicht in der Neutralen Zone. Bei der Föderation geriet der alte Feind allmählich in Vergessenheit.
Verlauf2266 verlor die Sternenflotte im Sektor Z-6 den Kontakt zu ihren Außenposten 2 und 3 entlang der Neutralen Zone. Man entsandte die U.S.S. Enterprise, NCC-1701, unter dem Kommando von Captain James T. Kirk, um Untersuchungen in diesem Gebiet anzustellen. Dabei stellte sich heraus, dass die entsprechenden Außenposten durch einen unbekannten Feind vernichtet worden waren. Auch die Außenposten 4 und 8 wurden zerstört.
Die Enterprise traf auf ein unbekanntes Kriegsschiff und stellte fest, dass dieses die Sternenflotten-Vorposten mithilfe einer neuartigen Plasmawaffe angegriffen hatte, die in der Lage war, selbst härteste Legierungen zu durchbrechen. Dabei gelang es, die Identität der Angreifer aufzudecken. Damit waren die schlimmsten Befürchtungen wahr geworden: Die Romulaner hatten mit ihrem neuen Kriegsschiff den Demarkationsperimeter überquert und die Föderation attackiert.
Während der Begegnung mit dem romulanischen Bird-of-Prey-Kreuzer fand die Enterprise heraus, dass dieser über eine fortgeschrittene Tarnvorrichtung und damit über einen erheblichen taktischen Vorteil verfügte. Er aktivierte rasch wieder den Maskierungsmodus und versuchte, in romulanischen Raum zurückzukehren. Doch mithilfe einer Reihe kluger Antizipationen gelang es Kirk, den Gegner trotz seines Unsichtbarkeitsschirms zu verfolgen. Um die Romulaner Glauben zu machen, eine ihrer Reflexionen zu sein, ging die Enterprise zunächst auf Parallelkurs.
Wenig später wurde der Bird-of-Prey auf die Enterprise aufmerksam, was zu einer verschlungenen Verfolgungsjagd führte. Aufgrund der geringeren Antriebsfähigkeiten seines Schiffes sah sich der romulanische Kommandant gezwungen, das offene Gefecht mit Kirks Schiff zu suchen. Nach einem missglückten Täuschungsmanöver, bei dem sich die Romulaner im Schweif des Kometen Icarus IV vor den Sensoren der Enterprise zu verstecken gedachten, wurden die Kampfhandlungen fortgesetzt. Trotz aktivierter Tarnung gelang es der Enterprise, das Feindschiff zu beschädigen, auch wenn sie durch einen Gegenangriff wieder abdrehen musste und ihrerseits Schaden nahm.
Beide Schiffe belauerten einander schließlich, bis die Romulaner mit einem in einer Trümmerwolke hinterlassenen Nuklearsprengkopf die Enterprise weiter schädigen konnten. Als die Energievorräte des Bird-of-Prey bereits zur Neige gingen, kam es zu einem letzten Schusswechsel, an dessen Ende die Romulaner kampfunfähig waren und unkontrolliert drifteten. Der romulanische Kommandant weigerte sich jedoch, zu kapitulieren und löste die Selbstzerstörung seines Schiffes aus.
Bedeutung und NachwirkungenBei dieser Debütbegegnung seit Kriegsende wurde zum ersten Mal visueller Kontakt mit einem Romulanerschiff hergestellt, und die Föderation erfuhr die Wahrheit um die Identität dieser antagonistischen Spezies als Abkömmlinge der Vulkanier. Gleichzeitig war der Neutrale-Zone-Zwischenfall Auftakt einer Phase erneuter Spannung zwischen beiden Mächten. Die unprovozierten Angriffe ließen die Föderation erkennen, dass das Sternenimperium sich mit seiner einstigen Niederlage nicht abgefunden, sich stattdessen im Verborgenen die Wunden geleckt und militärisch aufgerüstet hatte. Insbesondere die fortentwickelte Tarnvorrichtung, die in dieser Form noch nie zuvor gesehen wurde und eine Lokalisierung des Schiffes beträchtlich erschwerte, besorgte die Sternenflotte.
In den folgenden Jahren verletzten die Romulaner noch weitere Male die Neutrale Zone, wobei dies auch für die Föderation galt. Obgleich nie ein neuerlicher bewaffneter Konflikt ausbrach und das Sternenimperium nach seiner Rückkehr sogar einen Botschafter auf die Erde entsandte, um diplomatische Beziehungen aufzunehmen, blieb das Verhältnis beider Mächte klar getrübt. Die Erkenntnis, dass die Romulaner nun erneut eine schwere Bedrohung darstellten, ließ die Sternenflotte 2268 eine risikoreiche Operation ins Werk setzen. Hierbei drang Captain Kirk erneut in die Neutrale Zone ein und entwendete im Zuge einer Undercovermission eine romulanische Tarnvorrichtung.
Insbesondere in den Jahren nach der Khitomer-Konferenz (2293), welche die Romulaner im Rahmen einer übergreifenden Verschwörung vereiteln wollten, schien man sich wieder einer militärischen Auseinandersetzung zu nähern. Offen wie nie zuvor begann das Sternenimperium ab 2307 eine Expansion in bislang neutrale Sektoren und annektierte dort eine Reihe von Welten. Erst der Tomed-Zwischenfall (2311) ließ die politische Fieberkurve schlagartig wieder sinken und sorgte für einen abrupten Rückzug der Romulaner hinter ihre Grenzen. Es begann die zweite Isolationismusperiode seit dem Erstkontakt, und sie hielt bis ins Jahr 2364.
Ungeklärte romulanische MotiveOffiziell wurde der Neutrale-Zone-Vorfall auf das eigenmächtige Handeln eines revanchistischen romulanischen Kommandanten geschoben, aber eine solche Erklärung erscheint allzu einfach. Jenseits dieser vorgeschoben wirkenden Darstellung gibt es keinen durch Fakten belegten Aufschluss darüber, welche konkrete Motivation hinter dem romulanischen Überfall auf die Außenposten 2, 3, 4 und 8 im Sektor Z-6 gesteckt haben könnte. Die Erkenntnis, dass das Sternenimperium seine Niederlage im zurückliegenden Krieg nie akzeptieren konnte, hilft dabei kaum weiter. Die meisten Experten vermuten, dass die Romulaner darauf spekulierten, mit ihrem neuartigen Bird-of-Prey-Prototypen ungesehen zu bleiben und es gar nicht erst zum Gefecht kommen zu lassen. Auch, wenn dies nicht gelang, so haben sie ihre neue Waffe doch zumindest austesten können, ebenso die Reaktion und Entschlossenheit der Föderation sowie deren inzwischen erreichtes technologisches Niveau. Trotzdem erscheint es in Anbetracht der für gewöhnlich zu konstatierenden romulanischen Risikoscheu untypisch, ohne genauere Kenntnis der Lage einen direkten Angriff zu lancieren, der immerhin das hohe Risiko eines neuen Kriegs mit sich brachte.
Aus diesem Grund führen manche Historiker an, nur eine bestimmte und ungewöhnliche politische Konstellation auf Romulus könne eine derartige Handlungsweise katalysiert haben. Eine diskutierte Theorie besagt, dass der damalige Prätor unter äußerem Einfluss gestanden habe; an und für sich ein unübliches Vorkommnis im Sternenimperium. Doch Fachleute sehen die Chance gegeben, dass der Prätor zu diesem Zeitpunkt klingonische Berater an seinem Hofe unterhielt und diese ihm – aus welchen konkreten Gründen auch immer – erfolgreich dazu rieten, die Föderation anzugreifen. Obwohl die klingonischen Interessen hierbei nochmals für sich betrachtet werden müssten, spräche für diese Theorie, dass lediglich zwei Jahre später eine kurzweilige Waffenallianz zwischen beiden Mächten zustande kam – ein Vorgang, der die Föderation mehr als überraschte. Referenz
|
||||||||||||||||||||||||
layout © by Artphilia Designs 2010 Star Trek Companion Fan-Fiction 2004-heute v.5.0 by Julian Wangler. |