2362-64: Tzenkethi-KriegVorbemerkung: Die einzige Serie, in der die Tzenkethi erwähnt werden, ist Deep Space Nine. Dabei ist weder über ihr Volk noch über den Tzenkethi-Krieg etwas Nennenswertes gesagt worden, außer der Andeutung, dass es sich um eine einflussreiche Macht im Alpha-Quadranten handelt. Insofern musste ich mich bei der Darstellung zu diesem Thema (das zugleich auch die Tzenkethi-Koalition als Mittelmacht abdeckt) besonders stark auf meine eigenen Interpretationen und Gedanken stützen.
In den Jahren 2362 bis 2364 gibt es kriegerische Auseinandersetzungen zwischen der Vereinigten Föderation der Planeten und der Tzenkethi-Koalition. Nach anfänglichen Grenzübertretungen des Feindes gelingt es der Planetenallianz zwar, die Tzenkethi in ihren Raumbereich zurückzudrängen. Diese bleiben jedoch als Antagonisten gesetzt – eine Ausgangslage, die zwanzig Jahre später bei der Gründung des Typhon-Paktes (2381/82) wieder virulent wird.
UrsachenIm Jahr 2341 überfielen die Tzenkethi, von denen die Föderation - von Gerüchten und einigen verstreuten Informationen über ein brutales Regime einmal abgesehen - bis dato kaum etwas gehört hatte, ohne Vorwarnung die entlegene Kolonie auf Arvada III (zusammen mit Jouret IV und Tarod IX eine der am weitesten entfernten Niederlassungen der Föderation). Im Zuge eines orbitalen Bombardements zerstörten sie systematisch die Siedlung, töteten und verletzten zahlreiche VFP-Kolonisten und vertrieben die Überlebenden vom Planeten, den sie kurz darauf einnahmen. Da die Tzenkethi keinerlei politischen Kontakt herstellten, blieb der Grund ihres Angriffs auf Arvada III ein Rätsel. Die Föderation wusste zwar nicht, an wen sie sich wenden sollte, entsandte aber Subraumbotschaften auf allen bekannten Kanälen in die Richtung des Raums, aus der die Tzenkethi gekommen waren. Sie blieben unbeantwortet. Erst Jahre später sollte die VFP herausfinden, dass die Tzenkethi - eine offenbar äußerst xenophobe und zurückgezogene Spezies - das Arvada-System als Teil ihrer Einflusssphäre betrachteten und ein Vordringen fremder Kolonisten unter keinen Umständen tolerieren wollten (siehe mein Roman Day of Confession).
Die nächsten zwei Dekaden blieb es ruhig um die Tzenkethi. Obwohl die Föderation scharf protestiert hatte, hatte sie davon abgesehen, in irgendeiner Form gegen die unbekannte Macht vorzugehen. Sie hatte dafür gesorgt, dass im direkten Umkreis von Arvada keine neuen Niederlassungen mehr gegründet wurden. Allerdings entstanden in den 2350er Jahren im selben Sektor und damit unweit von der Tzenkethi-Grenze drei weitere Kolonien (unter anderem Barisa Prime). Im Herbst 2362 kam es - ebenso unerwartet wie dereinst im Fall von Arvada III - zu mehreren Überfällen der Tzenkethi auf Patrouillenschiffe und Raumstationen der Sternenflotte in relativer Nähe von Arvada. Es war der Beginn eines bewaffneten Konflikts zwischen Föderation und Tzenkethi. Offenbar hatten der Autarch (autoritärer Staatslenker) und sein Beraterkreis auf der Heimatwelt, Ab-Tzenketh, die Föderation endgültig als Bedrohung ihrer territorialen Souveränität ausgemacht und reagierten, möglicherweise aufgrund von irrigen oder gar paranoiden Annahmen, nun präventiv, indem sie zum Angriff übergingen.
KriegsverlaufDer Krieg zwischen Föderation und Tzenkethi-Koalition forderte kaum zivile Opfer und konzentrierte sich fast ausschließlich auf Flottenbegegnungen. Verbreitet waren eher begrenzte Gefechte und Scharmützel. Die Attacken der Tzenkethi dienten eindeutig dem Zurückdrängen der Föderation aus jenem Bereich, den sie offensichtlich als ihr angestammtes Herrschaftsgebiet oder wenigstens als Pufferzone erachteten, in der keine andere Macht etwas zu suchen hatte. Diesmal gab die VFP jedoch nicht nach und zog sich nicht wie nach Arvada III zurück. Die Föderationsregierung entschied sich für eine Politik der Stärke, ohne darauf zu verzichten, weiterhin Gesprächsbereitschaft zu signalisieren.
Auf die Warnungen und Angebote der Föderation zur Verhandlung reagierten die Tzenkethi allerdings nicht. Zunächst konnten sie einige periphere VFP-Systeme einnehmen, da die Sternenflotte den Schwerpunkt ihrer regionalen Armada noch entlang der cardassianischen Grenze postiert hatte. Es gelang jedoch rasch eine Verlagerung von Kampfeinheiten. Dies war möglich, weil in den letzten Jahren die bewaffneten Auseinandersetzungen mit cardassianischen Schiffen (2340-75) stark zurückgegangen waren.
Während die Sternenflotte vorrangig die Patrouillenschiffe der New Orleans-Klasse und mittlere Kreuzer der Excelsior-Klasse einsetzte, um der Bedrohung Herr zu werden, agierten die Tzenkethi mit sehr viel wendigeren Raidern, die sie vorzugsweise für Hinterhaltstaktiken und Überraschungsattacken einsetzten. Eines der am Konflikt beteiligten Sternenflotten-Schiffe war die U.S.S. Okinawa unter Captain James Leyton und seinem Ersten Offizier Benjamin Sisko. Sie war in eine der spektakulärsten Kampfhandlungen involviert, bei der sie drei Tzenkethi-Raider in einen Asteroidengürtel verfolgte.
Schnell wurde klar, dass die Tzenkethi sich - trotz ihrer beachtlichen technologischen und militärischen Möglichkeiten - übernommen hatten, die deutlich größere und mächtigere Föderation herauszufordern. Dies galt umso mehr, als es der Sternenflotte im Herbst 2363 gelang, mit Sternenbasis 621 einen militärischen Brückenkopf nahe dem Tzenkethi-Gebiet zu errichten.
Ende, Einordnung und weitere EntwicklungDer Krieg fand zu Beginn des Jahres 2364 sein abruptes Ende. Als offensichtlich wurde, dass es den Tzenkethi-Streitkräften nicht gelingen würde, eine Schutzzone im Föderationsgebiet zu eröffnen und die Chance bestand, die Sternenflotte könnte alsbald tief in ihr Gebiet eindringen, zogen sie sich vollständig zurück.
Während der gesamten Zeit der Konfrontationen hatte es keine Kommunikation zwischen politischen Vertretern gegeben; alle Versuche der Föderation, einen noch so sporadischen Gesprächskanal zu etablieren, waren gescheitert. Insofern gab es am Ende des Kriegs auch keine formelle Kapitulation oder Bekanntgabe von Ab-Tzenketh, dass Kampf nicht länger gewünscht war.
Nach Kriegsende blieb das Verhältnis zu den Tzenkethi schwierig und angespannt. Die Tzenkethi gingen so gut wie nicht auf Initiativen der Planetenallianz ein, die Beziehungen beider Nationen zu entspannen; Konferenzen blieben sie ohnedies fern. Da die Tzenkethi sich als aggressive Mittelmacht eine Reihe von Feinden gemacht hatten, waren sie in den kommenden Jahren keine Bedrohung für die Föderation. Erst 2381 veränderte sich diese Situation, als die Tzenkethi-Koalition ihre Differenzen mit einigen anderen Mächten überwand und dem neu gegründeten Typhon-Pakt beitrat.
Im Überfall der Tzenkethi auf die Patrouillenschiffe der Sternenflotte und vereinzelte Föderationskolonien werden häufig Parallelen zu den Grenzkonflikten der Föderation mit der Gorn-Hegemonie (2267/2374) gezogen. Wie auch im Fall der im Beta-Quadranten ansässigen Echsenwesen handelt es sich bei den Tzenkethi um eine äußerst territoriale und misstrauische Spezies, welche die Ausdehnung des intergalaktischen Völkerbunds in der ersten Hälfte des 24. Jahrhunderts mit großem Argwohn verfolgt hatte. Im Unterschied zu den Gorn, mit denen schließlich eine Übereinkunft gelang, blieben und bleiben die Tzenkethi ein gefährlicher, unberechenbarer Faktor in den interstellaren Beziehungen, zumal sie sich zu keinem Zeitpunkt auf ernsthafte Verhandlungen, nicht einmal auf eine kontinuierliche Subraum-Kommunikation eingelassen hatten.
Ende des Jahres 2371 versuchte das Dominion im Vorfeld des Dominion-Kriegs (2373-75) mit einer Mischung aus Infiltration und Manipulation dezimierende Konflikte im Alpha-Quadranten zu schüren und möglichst auszulösen. Als Bestandteil dieser Strategie bemächtigten sich die Gründer der kritischen Beziehungen zwischen Föderation und Tzenkethi, um eine erneute kriegerische Auseinandersetzung beider Mächte heraufzubeschwören. Dieser Versuch konnte jedoch von der Sternenflotte vereitelt werden. Referenz
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