2153/54: Xindi-Krise
Die Xindi-Krise Mitte des 22. Jahrhunderts ist für die Vereinigte Erde der Höhepunkt des Temporalen Kalten Kriegs im Allgemeinen (2151-54). Im Speziellen handelt es sich um eine tiefgreifende politische Krise zwischen den Menschen und den fünf verbliebenen Spezies der Xindi. Die unmittelbaren Folgen der Xindi-Krise begünstigen sehr konträre politische Strömungen auf der Erde, gleichwohl in langfristiger Perspektive die verstärkte Zusammenarbeit interstellarer Regionalmächte auf dem Weg zur Gründung der Vereinigten Föderation der Planeten.
UrsachenDer Grundstein für die Xindi-Krise wurde über ein Jahrhundert früher gelegt. Die durch zahllose interne Konflikte gebeutelten Xindi-Völker hatten gerade einen ruinösen Krieg gegeneinander ausgefochten, der nicht nur die Avianer (die sechste Xindi-Spezies) ausgelöscht, sondern auch die übrigen Völker (Aquarianer, Insektoide, Reptilianer, Arboreale, Primaten) aufgrund der Vernichtung ihrer gemeinsamen Heimatwelt (Xindus) an den Rand des Abgrunds geführt hatte. Es begann die Zeit der Großen Diaspora, in der der die einzelnen Spezies innerhalb der Delphischen Ausdehnung umher reisten und auf verschiedenen Planeten zu siedeln begannen.
Dann, im frühen 21. Jahrhundert, erschienen den Überlebenden transdimensionale Wesen (Sphärenbauer) und boten den Xindi Hilfe an. Jene vermeintlichen Mildtäter, die den Xindi alsbald als ihre ‚Beschützer‘ galten und verehrt wurden, wiesen ihre Protegés zu neuen, bewohnbaren Planeten und Rohstoffquellen. Sie förderten auch das Zustandekommen des Xindi-Rates, einer Institution, welche den dauerhaften Dialog unter den fünf verbliebenen Spezies herstellen, aufrechterhalten und gemeinsames politisches Agieren ermöglichen sollte. Dass sie die Xindi in Wahrheit nur für ihre Zwecke als Schachfiguren im Temporalen Kalten Krieg benutzten, verschwiegen die Sphärenbauer.
Die Sphärenbauer hatten bereits vor vielen Jahrhunderten damit begonnen, ihre Sphären im Gebiet der Delphischen Ausdehnung zu platzieren und den dortigen Raum allmählich zu transformieren, um ihn für ihre Spezies bewohnbar zu machen. Ihr Plan war, aus ihrem transdimensionalen Raum zu expandieren und den Weltraum in der Milchstraße für sich zu erobern. Mit einem Gespür für wahrscheinliche und unwahrscheinliche Zeitverläufe ausgestattet, hatten sie im 21. Jahrhundert vorhergesehen, dass im 26. Jahrhundert eine Streitmacht der Föderation (der auch die Xindi angehörten) ihnen eine vernichtende Niederlage bereiten und sie dauerhaft in ihren transdimensionalen Raum zurücktreiben würde. Also wollten sie dieser Entwicklung zuvorkommen, indem sie alles daran setzten, das Zustandekommen der Föderation zu unterminieren. Durch die Tatsache, dass sie bereits einen Brückenkopf in der Delphischen Ausdehnung besaßen, bot es sich an, sich an der Xindi anzunehmen und diese gezielt so zu manipulieren, dass sie eines Tages einen vernichtenden Feldzug gegen die Erde (Gründungsort und späteres Zentrum der Föderation) durchführten.
Die Sphärenbauer legten dem Xindi-Rat, vermutlich Anfang der 2140er Jahre, vermeintliche Beweise dafür vor, dass die Menschheit im 26. Jahrhundert ihre künftige Heimatwelt vernichten würde. Es wurden mehrere Möglichkeiten diskutiert, dieser Bedrohung entgegenzutreten. Durch ihre schwierige Vergangenheit untereinander und die dramatische Erfahrung des Verlustes ihrer Ursprungswelt reagierten die Xindi-Völker angesichts des geschilderten Bedrohungsszenarios geradezu paranoid, angefacht um das Insistieren ihrer ‚Beschützer‘, nur eine vollständige Auslöschung der Erde könne den Zeitverlauf ändern und die künftige Heimat der Xindi vor dem Untergang bewahren. Nach weiteren gefälschten Beweisen seitens der Sphärenbauer willigten zunächst die Reptilianer und Insektoiden, dann auch die Arboreale und die Primaten, als letztes die Aquarianer in den Bau einer Massenvernichtungswaffe ein. Die Xindi-Waffe sollte imstande sein, die Erde zu vernichten, bevor diese gegen die Xindi vorrücken konnte.
Die Xindi besaßen anfangs weder die technologischen Mittel noch Erfahrung in der Auslöschung einer ganzen Welt. Trotz der Sphärenbauer, die ihnen Möglichkeiten aufzeigten, waren sie auf das Sammeln von Daten angewiesen. So entschied sich der Xindi-Rat für ein mehrstufiges Vorgehen. Im Frühjahr 2153 trat eine Testsonde in die Erdatmosphäre ein und schnitt mit einem Partikelstrahl einen ein Kilometer breiten Graben von Florida über Kuba bis Venezuela. Dabei starben sieben Millionen Menschen. Zu diesem Zeitpunkt waren damit auch die Menschen in die Xindi-Krise involviert worden.
VerlaufDie Menschen, repräsentiert durch Captain Jonathan Archer und die Crew der Enterprise, NX-01, wurden vom ‚Future Guy‘ und der Suliban-Cabal – einer weiteren, vermutlich den Sphärenbauern feindlich gesonnenen Gruppe im Temporalen Kalten Krieg – darüber informiert, wer die Testsonde geschickt hat und übermittelten die Koordinaten der Delphischen Ausdehnung. Weil die Erde außer der Enterprise zu diesem Zeitpunkt über kein zweites Raumschiff verfügte, welches schnell und leistungsfähig genug für eine derartige Mission war, schickte das Sternenflotten-Oberkommando Captain Archer und seine Crew in die Delphische Ausdehnung, um die Xindi zu finden und die Massenvernichtungswaffe zu zerstören.
Die Mission der Enterprise innerhalb der Ausdehnung war extrem lang und kompliziert. Da sie als einziges Schiff die Erde gegenüber den Xindi repräsentierte, gab es im Laufe des Konflikts verschiedene diplomatische und militärische Entwicklungen des Konflikts. Diese werden nun, bezogen auf ihre wichtigsten Stationen, abrissartig dargestellt:
Ende und FolgenDie Xindi-Krise endete im Februar 2154. Insgesamt kostete sie mehr als sieben Millionen Menschen das Leben. Wiederaufbaumaßnahmen auf der Erde wurden eingeleitet, doch dauerte es viele Jahre, bis sich die betroffenen Staaten von den Verwüstungen der Xindi-Testwaffe erholten. Obgleich sie nichts an der langfristigen Integrität der Erde änderte, führte die Xindi-Krise dazu, dass die Xenophobie unter einem Teil der Menschen für eine Weile massiv anstieg. Dies sollte Anfang 2155 die Entstehung der Koalition der Planeten (2152-61) ernsthaft gefährden.
In Hinsicht auf den Temporalen Kalten Krieg brachte der Ausgang der Xindi-Krise massive Veränderungen mit sich. Dadurch, dass die Sphärenbauer abrupt geschlagen werden konnten, gewann die Gruppe der Na‘kuhl die Oberhand, welche einen Zeitkanal konstruierte und auf der Erde der 1940er Jahre intervenierte. Diese kurzweilige Krise vermochte die Enterprise ebenfalls zu lösen und das richtige Zeitgefüge wiederherzustellen, womit der Temporale Kalte Krieg endgültig beendet werden konnte.
EinordnungDie Xindi-Krise war die erste tiefgreifende politische Krise der Erde nach ihrem Aufbruch zu den Sternen. Sie war nicht direkt ideologisch aufgeladen, sondern gewissermaßen ein Krieg der Informationen, denkt man insbesondere an das Verhalten der Sphärenbauer in Bezug auf die Xindi. Obwohl die Xindi-Krise im ursprünglichen Zeitverlauf nicht vorkam und erst durch den Temporalen Kalten Krieg erzeugt wurde, bedingte sie in langer Perspektive bei der Menschheit den – sich ohnehin anbahnenden – maßgeblichen Paradigmenwechsel, ein engeres interstellares Bündnis mit anderen Mächten zu suchen. Kurzfristig mündete die Xenophobiewelle in die Terra Prime-Krise im Januar 2155. Referenz
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