Dominion

 

Die Gründerin, die maßgeblich den Krieg auf Seiten des Dominions im Alpha-Quadranten führte (2374). Die Heimatwelt der Gründer liegt abgeschieden im Omarion-Nebel (2375).

 

Allgemeines

 

Das Dominion ist eine Supermacht mit stark hegemonialen Zügen und verortet sich im fernen Gamma-Quadranten. Es wurde vor über zweitausend Jahren von einer Wechselbälgerspezies, die sich selbst als 'Gründer' bezeichnet (organisiert in einer kollektiven 'Großen Verbindung'), etabliert und umfasst heute eine Vielzahl von Planeten und Raumbasen sowie ein stellares Hoheitsgebiet, das die Ausmaße der Vereinigten Föderation der Planeten bei weitem übersteigt. Hunderte Rassen stehen unter der Kontrolle des Dominion.

 

Obwohl sich das Dominion formell den Anstrich einer Allianz der Völker gibt, wurde das Gros der in ihm vertretenen Welten zum Beitritt gezwungen oder mit militärischer Gewalt unterworfen. Dieses expansive Vorgehen entspricht dem politischen Missionierungsgedanken der Gründer, welche an der Spitze der strikten und bedingungslosen Dominion-Hierarchie stehen. Auch verfügen viele Mitglieder innerhalb der Dominion-Struktur über keinerlei politische Rechte. Stattdessen dominieren die von den Gründern als Vertreter berufenen Vorta den administrativen und diplomatischen Bereich, wohingegen die Jem'Hadar für Verteidigungs- und Kriegszwecke eingesetzt werden. Jede Form von Widerstand wird hart bestraft.

 

 

Wertesystem

 

Der entscheidende Grund, weshalb das Dominion es zu einer der größten Mächte der Galaxis brachte, liegt in seinem ureigenen Wertesystem begründet, das sich grob in zwei Bereiche unterteilen lässt. Zum einen betrifft es die Weltanschauung der Gründer als Urheber und Verfügungsgewaltige im Dominion. Bezeichnend für dieses Verständnis ist, dass sich die Wechselbälger allen nicht-formwandelnden Spezies (von den Gründern 'Solids' genannt) gegenüber überlegen fühlen und es als ihre genuine Aufgabe ansehen, die Galaxis unter ihrer sinnstiftenden Führung zu ordnen (Superioritätsanspruch). Zum anderen offenbaren die Gründer ein extremes Sicherheitsbedürfnis, das aus einem geschichtlichen Trauma zu resultieren scheint. Einst von 'Solids' gejagt und getötet, haben sie ihr Imperium mit dem Anspruch begründet, nie wieder durch die humanoiden Völker bedroht zu werden. Auch aus diesem Grund ruhen die Gründer nicht eher, bis möglichst alle 'Solids' als Untertanen in ihr Imperium eingegliedert und damit gefügig gemacht wurden.

 

Um ihr Ziel einer umfassenden Herrschaft zu erreichen, haben die Gründer innerhalb des Dominion ein restriktives Herrschaftssystem geschaffen, das ihnen die dauerhafte Gestaltungs- und Befehlsmacht über ihr gewaltiges Reich sichert ('Ordnung der Dinge'). Zwei wichtige Vasallenspezies sind für die unbedingte Aufrechterhaltung der Dominion-Autorität zuständig: die Vorta und die Jem'Hadar. Beide Völker zeichnen sich durch absolute Loyalität gegenüber ihren formwandelnden Herren aus und sind daher trotz ihrer unterschiedlichen Aufgaben und Charakteristika miteinander vergleichbar. Sowohl die Vorta als auch die Jem'Hadar wurden umfassend genetisch manipuliert. Eine Folge hiervon ist nicht nur, dass die Gründer ihre Bevölkerungsentwicklung und Evolution als Spezies kontrollieren, sondern dass beide Völker sie buchstäblich als Götter betrachten.

 

Während die seit geraumer Zeit geklonten Vorta als Diplomaten, Wissenschaftler und Mediziner, Flottenkommandanten und Verbindungsleute maßgeblich die politisch-administrative Ebene der Dominion-Hierarchie repräsentieren, stehen die Jem'Hadar für die militärische Schlagkraft des Gründer-Reichs. Es handelt sich um künstlich gezeugte Krieger mit enorm hohem Aggressivitätsniveau, überragender Körperkraft und beträchtlichem kämpferischen Geschick. Die Jem'Hadar sind damit die Vervollkommnung der Idee eines bionischen Soldaten: widerstandsfähig, intelligent, furchtlos, kompromisslos und loyal. Um den Gehorsam der Jem'Hadar-Soldaten zu jeder Zeit zu gewährleisten, verlassen sich die Gründer nicht nur auf das Gottesbild, das sie ihren Soldaten eingepflanzt haben - sie haben die Jem'Hadar zusätzlich von einer Droge namens Ketracel-White abhängig gemacht, die ein isogenes Schlüsselenzym enthält, welches der Jem'Hadar-Organismus nicht erzeugen kann.

 

Als ihre ausführenden Befehlshaber rationieren die Vorta die Ketracel-White-Dosen, ohne die die Jem'Hadar binnen kürzester Zeit an zellulärem Zerfall sterben würden. Ihr kurzes Leben sowie ihre Massenzüchtung sollen weiter verhindern, dass die Jem'Hadar etwas anderes tun könnten als ihren Göttern ständige Treue zu geloben. Die Jem'Hadar wurden in zahllosen Feldzügen eingesetzt, um die Gegner des Dominion zu zerschmettern, zu unterwerfen oder abschreckende Exempel zu statuieren (wie zum Beispiel im Fall der Teplaner, die infolge ihres Widerstands mit einer unheilbaren Krankheit namens Quickening infiziert und deren Welt verwüstet wurde). Oft ist aber alleine die bloße Anwesenheit ihrer Schiffe und Truppen ein mehr als eindrucksvolles Mittel, um bis dato souveräne Welten dazu zu überreden, sich dem Staat der Gründer anzuschließen oder sich ihm gegenüber kooperativ zu verhalten.

 

Die Gesetzmäßigkeiten, unter denen von den Gründern beherrschte Welten im Dominion existieren, sind nur schwer zu ermessen. So gibt es Völker wie die Karemma an der Peripherie des Hoheitsraums, die in ihrem Alltag kaum etwas von der operativen Politik des Dominion mitbekommen und weitgehend in Ruhe gelassen werden, solange sie sich nur loyal verhalten. Die Lebensweisen anderer Zivilisationen wie beispielsweise der Yaderaner oder T-Rogoraner wurden hingegen tiefgreifend vom Dominion verändert; im Extremfall wurden Planeten brutal ausgebeutet und versklavt. Je nachdem, welchen Zweck bestimmte Welten im Herrschaftssystem des Dominion erfüllen sollen, differiert also der Grad ihrer Abhängigkeit und Unterdrückung bisweilen enorm. In dieser Hinsicht ist das Dominion buchstäblich ein dunkles Zerrbild der Föderation, bei der sich die Integration einzelner Welten ebenfalls enorm unterscheidet. Doch im Fall der Föderation geht die Entscheidung über die Art der Kooperation vom freien Willen der Mitgliedswelten aus. Der unterschiedliche Umgang des Dominion mit seinen untertänigen Provinzen unterstreicht den Bedarf einer kontinuierlichen politischen Binnenkommunikation, die insbesondere von den als Vermittler fungierenden Vorta wahrgenommen wird. Vermutlich ist es die beschriebene Mischung aus teilweisem Souveränitätserhalt für viele Welten, politischem Verhandlungsgeschick der Vorta sowie militärischer Einschüchterung beziehungsweise Unterwerfung und Eroberung, wodurch sich das Dominion über viele Jahrhunderte konstant weiter ausdehnen konnte.

 

 

Außenpolitik

 

Obgleich über die Außenpolitik des Dominion nicht viel bekannt ist, sprechen verlässliche Quellen dafür, dass es sich im Laufe der letzten Jahrhunderte in seinem Teil der Galaxis vornehmlich durch Unterdrückung und Eroberung, aber eben auch intelligente Diplomatie ausgedehnt hat. Die Vorta-Politiker, die in alle Richtungen des Alls ausschwärmen, erscheinen neuen Welten gegenüber zunächst häufig hilfsbereit und mitfühlend. Typische Verhandlungsstrategien der Vorta bestehen darin, kurzfristige Zugeständnisse zu machen, um langfristige Vorteile für das Dominion durch Assoziierung neuer Mitgliedswelten zu beziehen. Welten im Umkreis des Gründer-Herrschaftsgebiets sind so stark vom Dominion eingeschüchtert, dass sie sich oft nicht trauen, größere Handelsgeschäfte mit externen Parteien abzuschließen, da sie befürchten, den Groll der Supermacht auf sich zu ziehen. So trauten sich 2370 die Dosi nicht, den Ferengi größere Mengen Tulabeerenwein zu liefern und verwiesen diese lieber an die Karemma, ein Dominion-Mitglied.

 

Nachdem die Sternenflotte im Jahr 2369 das erste stabile Wurmloch im bajoranischen System entdeckte, das in den Gamma-Quadranten mündete, dauerte es nicht lange, bis es zum Erstkontakt mit dem Dominion kam. Schnell stellte sich heraus, dass das Dominion die Versuche der Föderation, im Gamma-Quadranten Kontakte zu neuen Völkern herzustellen und Niederlassungen zu errichten, als feindlichen Vorstoß erachtete. Dieser wurde gesühnt, indem alle entstandenen Kolonien (vor allem New Bajor) und verkehrende Raumschiffe von den Jem'Hadar angegriffen und vernichtet wurden. Auch ein mächtiger Kreuzer der Galaxy-Klasse befand sich unter den Opfern.

 

Doch das Dominion begnügte sich nicht damit, die Föderation und weitere Mächte von der anderen Seite der Galaxis aus dem Gamma-Quadranten herauszuhalten. Tatsächlich hatten die Gründer stets ein besonderes Interesse am besonders dicht besiedelten Alpha-Quadranten gehabt, allerdings damit gerechnet, ihn erst im 27. Jahrhundert zu erreichen. Der Fund des Wurmlochs hatte diese Entwicklung erheblich beschleunigt. Die Gründer passten sich an. Ihrer Ideologie folgend, gingen sie nach einer Phase des Abwartens und Sondierens rasch dazu über, den Alpha-Quadranten zu infiltrieren. Mittels ausgeklügelter politischer Intrigen sollten die dortigen Großmächte ins Chaos gestürzt (2371, 2371/72) und gegeneinander gehetzt werden (2372). Zwar erreichten die Wechselbälger dieses Ziel nicht, da sich Föderation und Klingonisches Reich rechtzeitig miteinander verbündeten, allerdings folgte ein umso entschlosseneres Vorgehen: Das Dominion begann eine beispiellose Invasion durch das Wurmloch.

 

Zu diesem Zeitpunkt, im Sommer 2373, alliierte sich das Dominion mit der Cardassianischen Union und konnte so auf legalem Weg massive Truppenverbände in den Alpha-Quadranten befördern. Ein halbes Jahr später startete es von cardassianischem Raum einen massiven Eroberungs- und Vernichtungskrieg, der sich in mehreren Phasen über zwei Jahre erstreckte und der blutigste Konflikt aller Zeiten war (2373-75). Ende 2375 konnte das Dominion letztlich von einem gemeinsamen Bündnis aus Föderation, Klingonen und Romulanern besiegt und in den Gamma-Quadranten zurückgedrängt werden. Die Gründerin, die den Feldzug im Alpha-Quadranten maßgeblich geleitet hatte, geriet in Gefangenschaft. Seitdem ist der Status des Dominion nicht weiter bekannt, allerdings ist mit tief greifenden Konsolidierungsmaßnahmen zu rechnen ebenso wie mit inneren Spannungen, seitdem der aufseiten der Föderation stehende Wechselbalg Odo zu seinem Volk zurückgekehrt ist. Andererseits besteht auch Hoffnung, dass es Odo gelingen könnte, ein kulturelles Umdenken unter seinen tief verunsicherten Leuten in Gang zu bringen.

 

 

Stellarkartografie

 

Tempest-Miniserie, sieben Romane (2003-2005)

Das Dominion besetzt ein riesiges Gebiet im äußeren Ring des nahezu unbekannten Gamma-Quadranten, das sich Schätzungen zufolge über mindestens 12.000 Lichtjahre erstreckt. Da es in diesem Teil der Galaxis außer dem Reich der Gründer keine nennenswerten großen Machtblöcke gibt, steht für die Zukunft zu erwarten, dass sich das Dominion - trotz der inneren Umwälzungen seit der Niederlage im Alpha-Quadranten - weiter ausdehnen wird.

 

 

 

Übersicht der Schiffsklassen: Jem'Hadar-Streitkräfte (~2375)

 

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