Jake Sisko

 

 

Odyssee eines Sohnes

 

Was macht ein Sohn, der zeit seiner Jugend im Schatten seines Vaters steht? Der frühzeitige Tod von Mutter Jennifer tat dieser Tendenz zwischen Jake und Benjamin Sisko mit Sicherheit keinen Abbruch. Tatsächlich dauerte es eine Weile, bis Jake herausfand, dass der Weg, den sein Vater beschritt, nicht der seine war: Während Benjamin sein halbes Leben lang den Kampf für Föderation und Sternenflotte suchte, realisierte sein Sohn, dass er nicht in dessen Fußstapfen treten, sondern seine künstlerischen Veranlagungen als Romancier und auch als Journalist ausleben wollte.

 

Aber als Benjamin in seiner schier fremdbestimmten Rolle als Abgesandter der Propheten immer tiefer in die Abgründe bajoranischer Spiritualität eintauchte, hatte dies unweigerlich Auswirkungen auf seinen Sohn und seine zweite, bald schon schwangere Frau, Kasidy Yates-Sisko. Unbestimmbare Visionen durch jene als Propheten bezeichneten Entitäten, die nicht zuletzt Bajors Untergang skizzierten, trieben Benjamin nicht selten in Lebensgefahr. Und schließlich, nach Ende des Dominion-Kriegs, verschwand Jakes Vater spurlos, ins Reich der Propheten.

 

In der achten DS9-Staffel bewahrheitet sich, dass Jake nicht nur den Verlust zweier Elternteile nicht verkraften kann, sondern auch eine über alle Maße hinaus große Neugier über die teils mysteriösen Hinter- und Beweggründe seines Vaters entwickelt. Jake will nicht nur seinen Vater in die Familie zurückholen, die an seinem Verschwinden allmählich zu zerbrechen droht, sondern auch den Schatten, die geheimnisvolle Aura des Mannes, der eigentlich sein Vater und doch Abgesandter der Propheten ist, lüften. Und dadurch vielleicht endlich ganz und gar den eigenen Weg einschlagen (vgl. Roman DS9: So der Sohn). Ein Sohn findet seinen Weg – und bleibt damit doch ein Sisko.