InhaltIn Kürze läuten die Hochzeitsglocken für Jean-Luc Picard und Beverly Crusher. Was sie geplant haben, ist eine hübsche, kleine Zeremonie im engsten Kreis. Doch, wie kann es anders sein, nimmt der exzentrische und gelegentlich etwas gelangweilte Q Notiz von diesem freudigen Ereignis – und beschließt, seinem Lieblings-Captain ein besonderes Geschenk zu bescheren. Am Vorabend der Hochzeit erscheint er Picard und versetzt ihn kurzerhand auf einen verwaisten Planeten mitten im Delta-Quadranten.
Dort trifft Picard auf Vash, die er seit seinem berüchtigten Erholungsurlaub auf Risa kennt (dritte TNG-Staffel) und später noch mal als Robin Hood retten durfte (Q sei Dank!). Zusammen mit der zweifelhaften Schatzsucherin soll Picard ein legendenumwobenes Artefakt finden. Das Volk, das einst auf diesem Planeten gelebt hat, trug hier vor tausenden von Jahren Kunstwerke und allerlei Schätze fremder Kulturen zusammen, scheint jedoch von irgendetwas dahingerafft worden zu sein.
Picard beschließt, sich auf Qs merkwürdiges Spiel einzulassen. Immerhin muss er nicht schon wieder Strumpfhosen tragen. Doch die Zeit drängt: Bis zur Zeremonie will Picard wieder zurück auf der Erde sein…
KritikDie Geschichte ist zeitlich zwischen den TNG-Romanen Before Dishonor und Greater Than the Sum einzuordnen, wobei man für das Verständnis der Ereignisse keine Kenntnisse dieser Werke benötigt.
Wenn man den Titel Q are Cordially Uninvited... liest, ist die Erwartung vor allem, dass der omnipotente Quälgeist wieder für jede Menge Ärger, Chaos und Unterhaltung sorgt. Autor Rudy Joseph erfüllt sicher einen großen Teil dieser Erwartungshaltung. Von Anfang bis Ende ist der Roman abwechslungsreich verfasst und präsentiert eine geradlinig erzählte, kurzweilige Story. Leider kommt der populäre, omnipotente Quälgeist in ihr doch ein wenig zu kurz. Außerdem wirkt er hier auch nicht so ganz originell wie sonst. Sein meist überheblich-selbstherrliches Auftreten wird von einer Welle der Sympathie für das Brautpaar überlagert, dass man es ihm beinahe nicht abnimmt. Dennoch ist es ein vergnügliches Unterfangen, dem sich Picard stellen muss, kurz vor seiner Hochzeit mit einer alten Freundin unfreiwillig durchzubrennen.
Die Geschichte selbst ist ein Abenteuer, das eine eher moderate Bedrohungslage bereithält. Hauptsächlich dreht sich alles um die Erkundung und Erforschung der mysteriösen Welt, auf der Picard und Vash gestrandet sind. Dabei baut Josephs einige nette Plottwists ein.
Die Konzentration auf wenige Figuren wie Picard, Q und Vash (die man zuletzt in der DS9-Folge Q – Unerwünscht sah) tut der Geschichte gut. Schön ist zu sehen, dass Picard inzwischen anders über seine alte ‚Flamme‘, die Glücksritter-Archäologin, denkt. Es hätte dem Buch geschadet, wenn der Autor versucht hätte, auf Biegen und Brechen noch eine Affäre zwischen den beiden aus dem Hut zu zaubern. Dennoch begegnen Picard und Vash einander auf Augenhöhe. Allerdings bleibt Vash von problematischem Charakter, denn ihre Gier nach wertvollen Objekten dominiert vor wissenschaftlicher Neugier.
Doch auch Beverly Crusher spielt eine wichtige Rolle. Sie verkommt nicht zur Randfigur, sondern wird intelligent eingesetzt. Das zeigt sich schon dadurch, wie sie, als sie entdeckt hat, dass ihr künftiger Gatte und Vash von Q entführt worden sind, nicht in blinden Aktionismus verfällt, sondern behutsam und bedacht vorgeht, um das Mysterium zu lösen.
Wenn Q are Cordially Uninvited... einen veritablen Schnitzer hat, dann ist es das Ende. Im Prinzip endet die Geschichte einfach so, ohne dass der Bogen zum Beginn des eBooks geschlagen wird. So macht es überhaupt keinen Sinn, wieso der Autor ausgerechnet diesen Anfang verfasst hat, weil der so allein für sich steht, ohne überzeugen zu können. Auch wenn Q zum Schluss hin an Sympathie gewinnt, kommt das Ende viel zu abrupt und hinterlässt für das Gesamtwerk einen durchwachsenen Geschmack.
Fazit
Das Buch ist eine nette Dreingabe rund um Picards und Beverlys Hochzeit, wo Q noch einmal von sich hören lassen darf. Trotz netter Momente wirkt das Ganze zu komprimiert und abgehackt und ist höchstens eine ergänzende Dreingabe.
6/10 Punkten. 7-2019 |
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