2268: TechnologieallianzDie sogenannte Technologieallianz ist ein sehr kurzes, auf einen technologischen Tausch beschränktes Zweckbündnis zwischen dem Klingonischen Reich und dem Romulanischen Sternenimperium. Angesichts des uralten Misstrauens, das zwischen beiden Völkern vorherrscht, ist sein Zustandekommen dennoch eine der bemerkenswerten Entwicklungen in den intergalaktischen Beziehungen des 23. Jahrhunderts. Für die Föderation bedeutet die kurzweilige Annäherung zwischen Klingonen und Romulanern eine erhebliche Gefahr.
Hintergrund2266 war das Jahr, in dem die Romulaner sich nach einem Jahrhundert der Isolation auf der intergalaktischen Bühne zurückmeldeten. Für die Föderation konnte das Wiederauftauchen ihres alten Kriegskontrahenten kaum schlimmer ausfallen, bewies das Sternenimperium mit seinem Tarnangriff auf Außenposten der Sternenflotte doch, dass es willens und einfallsreich genug war, mithilfe neuer Waffentechnologien Vergeltung für die Schmach von Cheron zu üben.
Zum selben Zeitpunkt, als mit dem Neutrale-Zone-Zwischenfall (2266) der alte Antagonismus von Föderation und Sternenimperium durch romulanische Plasmatorpedos erneuert wurde, kam es parallel dazu und im Folgejahr zu einer drastischen Verschlechterung in den Beziehungen zwischen der Föderation und den Klingonen. Die immerzu ungezügelteren Expansionsbestrebungen des Reichs kulminierten bereits 2267 in einer offenen Kriegserklärung an die Planetenallianz, deren Diplomaten trotz zahlreicher Gleichgewichtsinitiativen zuletzt vor einem Scherbenhaufen standen.
Erster Anlaufpunkt für die klingonische Flotte war der Planet Organia, um auf ihm eine militärische Basis zu errichten, die dem Reich bald schon weitreichende Eroberungen garantieren sollte (2267). Das Eingreifen der Organier, die sich als omnipotente Wesen entpuppten, machte dieser Absicht bald einen Strich durch die Rechnung: Die Klingonen wurden ebenso wie die Föderation gezwungen, den offenen Krieg einzustellen. Trotzdem dachte das Reich nicht daran, kampflos aufzugeben. Stattdessen versuchte es nun, mit Mitteln jenseits offener Schlachten seinen Einfluss zu mehren und sich für die Zeit vorzubereiten, wenn die Organier eines Tages nicht mehr eine künstliche Blockade des Konflikts bewirkten.
Dies ist die außenpolitische Konstellation, in der Klingonen und Romulaner für einen kurzen Zeitpunkt in der Geschichte zusammenfanden, um ein strategisches Bündnis auszuhandeln. 2268 entstand die Technologieallianz als Synnergieunterfangen, das von der Warte beider Mächte einzig und allein gegen die Föderation gerichtet war.
JointventureDie traditionell schlechten Beziehungen zwischen Qo'noS und Romulus verboten es von Anfang an, eine umfassende Allianz aus der Taufe zu heben. Insofern beschränkte sich die Technologieallianz - wie ihr Name bereits verrät - von vorneherein auf klar benannte Ziele und wurde in die Hände der Militärs beider Mächte gelegt. Der harte Kern dieses ansonsten primär auf rhetorischen Bekundungen basierenden Abkommens ist ein Tauscharrangement, welches auf die Armada zugeschnitten wurde und durch das beide Seiten hofften, gewisse Rückstände in der Flottenentwicklung aufzuholen.
Obwohl es ihrem mythologischen Selbstbild als ehrenvolle Krieger widersprach, hatten die Klingonen seit der Demonstration der neuen romulanischen Tarnvorrichtung großes Interesse an dieser taktisch einsetzbaren Technologie entwickelt. Die Romulaner wiederum standen nach ihrer dramatischen Rückkehr ins galaktische Mächtekonzert unter dem Druck, die Schwachpunkte alter Tage zu beseitigen, welche sich insbesondere auf die Hüllenkonstruktion ihrer Schiffe sowie die seit den Tagen des Kriegs gegen die Menschen schwachen Warpantriebe bezogen.
Um sich in dieser strategischen Partnerschaft nicht zu verausgaben und dem Gegenüber womöglich zu viele Vorteile an die Hand zu geben, kam es zur Übergabe einiger Dutzend romulanischer Tarnvorrichtungen an die klingonischen Unterhändler, für die das Sternenimperium im Gegenzug wiederum eine Reihe von D7-Kreuzern inklusive leistungsfähiger Warptechnologie erhielt. Als die Föderation von diesem Jointventure erfuhr, konnte sie nur mit großer Sorge ins kommende Jahrzehnt blicken, denn mit einem Mal schienen ihre beiden größten machtpolitischen Rivalen ihre gegenseitigen Differenzen beigelegt haben. Sie konnte von Glück sprechen, dass dieser Schein trog.
Bedeutung und NachwirkungenBlickt man auf die wenigen Monate zurück, in denen sich die Technologieallianz auf dem Höhepunkt befand, fällt es schwer zu sagen, welche Macht mehr von dem Bündnis profitiert hat. Trotz einer nicht ganz unprovokanten Theorie von einer zeitweiligen Fremdsteuerung des romulanischen Prätors durch die klingonische Politik, die gelegentlich auch als Erklärung für den Neutrale-Zone-Zwischenfall angeführt wird, scheint die Technologieallianz von vorneherein einem nüchternen Kalkül entsprungen zu sein. Demnach war den Beteiligten klar, dass das Jointventure mit Blick auf das Mächteverhältnis zwischen Reich und Sternenimperium ein machtpolitisches Nullsummenspiel darstellte. Auf längere Sicht sollten die Ergebnisse der Technologieallianz sich jedoch im Ringen mit der Föderation um mehr Einfluss auszahlen.
Dass dies nicht der Fall war, liegt sicherlich an der Begrenztheit des Transfers an Material und Schiffen. Denn obgleich Klingonen wie Romulaner tatsächlich in die Gunst kamen, ihre Flotten nachhaltig aufzurüsten, dauerte es noch Jahre, bis ihre Flotten von den neuen Vorzügen Gebrauch machen konnten. Schwierigkeiten bei der Anpassung der jeweils fremden Technologien an die eigenen Standards taten ihr Übriges.
Politisch gesehen blieb die Technologieallianz eine höchst flüchtige Episode ohne weiteres Anknüpfungspotential. Spätestens in der Schlacht von Klach D'Kel Brakt (2271), brachen die alten Gräben zwischen beiden Mächten wieder auf, und die leisen Anzeichen einer klingonisch-romulanischen Annäherung wurden verschüttet. In den kommenden Jahrzehnten trieben Reich und Sternenimperium, trotz einer kurzweiligen Bündnisbekundung unmittelbar vor dem Tomed-Zwischenfall (2311), immer weiter voneinander weg. Mitte des 24. Jahrhunderts schlug das ohnehin auf einem Tiefpunkt angelangte Verhältnis gerade auf klingonischer Seite in offenen Hass um, als die Romulaner das Khitomer-Massaker verübten (2346), nicht zuletzt, um sich für ihre Niederlage im Briar Patch fünfundsiebzig Jahre zuvor zu rächen. Bereits seit dem romulanischen Angriff auf die Narendra-III-Kolonie zwei Jahre vor dem Überfall auf Khitomer war es zu einer immer stärkeren Annäherung des Reichs an die Föderation gekommen (2344). Für die abwartende Planetenallianz hatte sich das Blatt gewendet. Referenz
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